Siziliens Süden
Syrakus – Noto – Catania – Taormina
Spaziergang durch Syrakus
Unsere Unterkunft liegt mitten im historischen Zentrum von Syrakus, auf der Insel Ortygia. Mit ihren verwinkelten Gassen und geheimnisvollen Palazzi hat diese kleine Insel ihren ganz individuellen Charme. Einige Palazzi werden nur noch durch Eisenträger vor dem Zerfall bewahrt, während sich Wildwuchs im Innenhof und auf den Dächern ausbreitet. Andere sind bereits liebevoll restauriert worden. In Vielen befinden sich kleine Weinbars, Cafés, Restaurants und kleine Läden. Auf der Insel Ortygia gibt es neben den terrakotta-farbenen Fassaden noch weitere Sehenswürdigkeiten zu entdecken: die Süßwasserquelle Fonte Aretusa mit ihren Papyrusstauden, die beeindruckende Piazza Duomo mit der Kathedrale von Syrakus, den Apollontempel und die Foro Vittoria Emanuele II, an der man wunderbar langflanieren kann.
Syrakus war in der Antike über Jahrhunderte hinweg die größte und mächtigste Stadt Siziliens. Gegründet im 7. Jh. vor Ch. von den Griechen, fiel die Stadt erst tausend Jahre später an die Römer und wurde einige Jahrhunderte danach von den Arabern erobert. Nach dem Ende der arabischen Herrschaft kamen die Byzantiner, Normannen, Anjou, Aragon, Savoyen, die Habsburger und die spanischen Bourbonen. Bis es im 19 Jh. schließlich zur Vereinigung mit Italien kam. Alle Völker und Kulturen haben ihre Spuren hinterlassen. Daher gibt es im Parco Archeologico della Neapoli sowohl das Teatro Greco aus dem im 6. Jahrhundert v. Chr zu sehen als auch das römische Amphitheater aus dem 3. Jahrhundert n. Chr.. In einem ehemaligen Steinbruch bildet das Ohr des Dionysios eine riesige Höhle im Kalkstein.
Noto
Die spätbarocke Stadt Noto zählt ebenso wie Syrakus zum UNESCO-Welterbe. Ein bedrohliches Gewitter baute sich bei unserem Besuch über der Stadt auf und entlud sich voller Gewalt mit Hagelschauern, heftigen Blitzen und Donnern, während wir bei einem Espresso im Café saßen. Die Wolkenformationen danach sahen beeindruckend aus, dennoch haben wir uns unseren Aufenthalt auf Sizilien anders vorgestellt. Dafür hatten wir den Ort für uns allein und waren zu zweit in dem kleinen, barocken Theater.
Catania
Catania liegt am Fuß des Ätnas und ist nach Palermo die zweitgrößte Stadt Siziliens. Viele Bauten sind aus schwarzem Lavagestein errichtet, deshalb nennt man Catania auch die „schwarze Stadt“. Als wir ankamen war das Markttreiben schon vorüber, neben dem Hauptplatz der Stadt, der Piazza del Duomo, gibt es nicht viel zu sehen. Ein Besuch in Catania lohnt sich eher Abends, wenn ein Teil der Via Etnea zur Fußgängerzone erklärt wird und alle Bars und Restaurants in den Gassen ihre Tore öffnen. Nachts sieht die Stadt mit den vielen Lichterketten über den Gassen gleich viel netter aus.
Taormina
Taormina liegt malerisch auf einem Hügel, hoch über dem Meer eröffnen sich hier Terrassen mit einem grandiosen Blick auf den Ätna. Das antike Theater Teatro Antico di Taormina befindet sich oberhalb des Ortskerns, wir genießen den gleichen Blick auf den Ätna in dem romantischen Giardini della Villa Comunale, einem öffentlichen Park. Anschließend empfiehlt es sich einfach durch die Gasen zu schlendern und die wunderbare Atmosphäre des Ortes in sich aufzunehmen. Unterhalb des Ortes liegt eine pittoreske Bucht mit der hübschen Insel „Isola Bella“, zu der ein schmaler Strandabschnitt führt. Auf der Insel befindet sich ein kleines Naturschutzgebiet. Abends geht es wieder nach oben, denn im Frühjahr verschwindet die Sonne direkt hinter dem Gipfel des Ätna, für diesen Anblick kehren wir wieder in den Giardini della Villa Comunale zurück und lassen den Abend dort ausklingen.